Der erste Mensch war wohl auch ein Russe

Die Hieroglyphen des Ostens - DIE WELT - WELT ONLINE

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07.02.2009, aktuelle Nachrichten von 08:12 Uhr
Von Manfred Quiring 2. Februar 2009, 01:32 Uhr

Von der russischen Sprache stammen alle anderen ab, behauptet ein Moskauer Professor


Die Entstehungsgeschichte der Menschheit muss umgeschrieben werden - zumindest, wenn man der jüngsten Veröffentlichung des russischen Professors Waleri Tschudinow glaubt. Dieser will herausgefunden haben, dass schon in der Steinzeit ein hoch entwickeltes Volk existierte, das über eine Schriftsprache verfügte: die Russen. Wissenschaftlich gesprochen geht es um den Cro-Magnon-Menschen, der vor 35 000 bis 10 000 Jahren lebte. Von ihm - also von den Russen - stamme die gesamte Menschheit ab, von der russischen damit alle anderen Sprachen, sagt Tschudinow. Selbst die ägyptische Hochkultur war russisch. Ihre Hieroglyphen könne man als russische Wörter lesen, behauptet der Moskauer Professor. Mit solch vermeintlich erdrückenden Beweisen liefert Tschudinow seinen Landsleuten ein weiteres glanzvolles Kapitel ihrer Vergangenheit.

An deren Neugestaltung arbeiten zurzeit russische Historiker, Gelder für derlei Projekte fließen reichlich. Die Geschichtsschreiber sind vom Kreml aufgerufen, "das Positive" in der russischen Vergangenheit zu suchen und Negatives höchstens "in kleiner Schrift für Spezialisten" anzumerken. Dem Volke müssten fleckenlos strahlende Helden erhalten bleiben, fordert Wladimir Medinski, Professor an der Diplomaten-Schmiede MGIMO.

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Der Volksmund geht damit nüchtern um: Ihm zufolge ist Russland das einzige Land, wo nicht nur die Zukunft, sondern auch die Vergangenheit im Dunkeln liegt.


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