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Es werden Posts vom Dezember, 2009 angezeigt.

Gletscher - Beerdigungsfeier

Nachwuchsautor und Zeitschriftengründer Benjamin Kunkel berichtet von einer Reise nach Patagonien. Auch einen der berühmten Gletscher der Gegend hat er besucht: "Jeder spricht mit Flüsterstimme, wie in einem Museum. Gletscher besuchen, das hat heutzutage etwas von Beerdigungsfeier. Nachdem wieder ein Riesenvorhang aus Eis in die Bucht geplumpst ist und eine Fontäne mit eiskaltem Wass ausgelöst hat, sagt in einer Gruppe von zwanzig Personen kein Mensch ein Wort. Der kalbende Gletscher macht einen Lärm wie eine Artiellerieattacke..."

Mozart und der Papst - aus einem Interview

Liminski: Das Jahr 2009 markiert eine Wende im Verhältnis der Deutschen zum Papst. Hat sich dieses Verhältnis nachhaltig verändert? Meisner: Ich kann das nicht ganz beurteilen. Ich kann mich noch sehr gut erinnern, als ich vom Konklave zurückkam - es war ein großer Gottesdienst im Kölner Dom, ich glaube, mit 800 Sängerinnen und Sängern. Die haben die Krönungsmesse von Mozart gesungen, weil ich ja den Papst immer definiert habe: Er ist der theologische Mozart, seine Theologie ist so klar und so schön, weil sie so überzeugend ist. Und dann habe ich gesagt: Ich kann mich noch gut erinnern, als Johannes Paul II. zum Papst gewählt worden ist. Bei der Abschiedsaudienz in der Audienzhalle in Rom: Vor den polnischen Pilgern hat der polnische Primas gesagt: "Heiliger Vater, wenn wir jetzt nach Hause kommen, dann werden wir niederknien und Löcher in die Steine beten für Dich, dass Du Dein schweres Amt mit der Gnade Gottes hier zum Heile der Menschen vollziehen kannst." Und dann habe ...

Mein Auto - mein Freund

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PSYCHOLOGIE Einsame Menschen geben ihren Autos Namen (12) VON DORIS MARSZK 22. Januar 2008, 11:03 Uhr Je einsamer ein Mensch, desto eher vermenschlicht er Gegenstände – wie beispielsweise sein Auto. Doch das ist nicht der einzige Gegenstand, der als Ersatz für menschliche Kontakte und Zuneigung infrage kommt. Psychologen finden das unbedenklich, denn Einsamkeit schadet mehr als Rauchen. Foto: pa Tazro Nascino putzt einen Pkw, der im Wohnzimmer des zweiten Stockwerks eines Wohnhauses geparkt ist. Mit der Kunstaktion will er ein Thema aufgreifen, das uns besonders am Herzen liegt, nämlich das Auto. Psychologen haben belegt, dass besonders einsame Menschen ihr Auto vermenschnlichen KOMMENTARE 22.01.2008, 12:49 Uhr Euer Merkwürden sagt: Also, mein erstes Auto hieß "französische Dreckskarre", obwohl ich nicht einsam war. Mein zweiter Wagen (Audi 100) hieß Säufer, weil er immer so viel geschluckt hat. Aber auch zu dem Zeitpunkt war ich nicht einsam. irgendwas stimmt an dem Artikel...

"Achtung: Bügeleisen sind heiß!"

Bob Jones rauft sich dennoch die Haare. In seiner Kiste liegt ein Feuermelder. "Auf der Gebrauchsanweisung heißt es wörtlich", sagt er, "dass das Drücken des Batterie-Test-Knopfs kein Feuer löscht.“ Dann zückt er einen Schienbeinschützer. "Und hier, dass dieses Ding nur Körperteile schützt, die es tatsächlich abdeckt. Als würde ein Schienbeinschützer zudem auch noch Deinen Kopf behüten!" Ein Scherzartikel noch, dann ist der Korb geleert: Eine Cornflakes-Packung mit integriertem Bügel-Bildchen. "Achtung: Bügeleisen sind heiß", steht darunter. "Nicht auf Ihr T-Shirt bügeln, während sie dieses tragen!"

“Letzte Lieder”, eine Biographie von Georg Kreisler

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Letzte Lieder, Arche, 156 Seiten, ISBN 978-3-7160-2613-7 Georg Kreisler hat nun, 87jährig, seine Biographie mit dem Titel „Letzte Lieder“ vorgelegt. Mit ihr ist er auch derzeit noch einmal mit einer Lese-Tournee unterwegs. Vor vier Jahren gab es schon einmal eine , doch diese stammt aus der eigenen Feder. Man könnte sie auch als „Essayistische Lebenserinnerungen“ bezeichnen. Eine längere Beschreibung seines Lebens kann ich mir an dieser Stelle ersparen, denn im obigen Link ist ja alles gesagt. Doch hier ein paar Zitate aus dem aktuellen Buch: Hätte ich einen Manager, müsste ich ihn bekämpfen. Ich glaube nicht, dass ich mir sympathisch wäre, wenn ich mich auf einer Cocktailparty träfe. Die Alibis, die die Gerichte ausspucken, böse Kindheit, falsche Erziehung, Gene, Leidenschaften, sind Unsinn. Der Mensch ist frei. Ein Künstler wird auch unter widrigsten Umständen künstlerisch bleiben, wenn man ihn lässt. Aber man lässt ihn eben nicht. Möglicherweise macht mich so ein Standpunkt in...

Der liebe Herr Bernhard

VON ULRICH WEINZIERL 12. Dezember 2009, 04:00 Uhr ... und sein Briefwechsel mit seinem Verleger Siegfried Unseld Es glich, nach jahrzehntelangem Ringen, einer schriftlichen Kapitulation. Am 24. November 1988 schickte Siegfried Unseld dem "lieben Herrn Bernhard" ein Telegramm: "Für mich ist eine schmerzgrenze nicht nur erreicht, sie ist ueberschritten." Statt herzlicher Grüßen das Eingeständnis totaler Erschöpfung: "Ich kann nicht mehr." Der "liebe Herr Bernhard" erwiderte trocken: "Dann streichen Sie mich aus Ihrem Verlag und aus Ihrem Gedächtnis. Ich war sicher einer der unkompliziertesten Autoren, die sie jemals gehabt haben." Stammte solche Behauptung nicht von einem Todgeweihten, müsste darob das gute alte "homerische", ein nicht enden wollendes Gelächter erschallen. Doch noch war das Schlusswort in dieser Beziehung nicht gesprochen. ... Selbstverständlich ist Unseld kein reiner Mäzen und Säulenheiliger des L'art pour...

Georg Kreislers Autobiographie „Letzte Lieder“

Aus Georg Kreislers Autobiographie „Letzte Lieder“ Ob ich selbst Kinder habe, ist eigentlich auch eine Frage. Mein erster Sohn wurde mir im Alter von acht Jahren mit Gewalt von der Mutter weggenommen und dann mit richterlicher Erlaubnis von mir ferngehalten. Acht Jahre lang waren wir sehr fröhlich miteinander gewesen, aber das scheint er vergessen zu haben, was ich ihm nicht übel nehmen kann. Er blieb verschollen. Auch mein zweiter Sohn war ein fröhliches Kind; erst als Erwachsener entschloss er sich zur Flucht vor mir. Die Gründe dafür sind mir unbekannt, und wenn er meint, sie zu kennen, irrt er sich. Dasselbe gilt für meine Tochter. Ich glaube, ich sollte dankbar sein, denn sie waren reizende Kinder. Aber Kinder sind zerbrechliche Geduldspiele, die meisten Eltern spielen sie gern, und manche Kinder helfen ihnen dabei, andere nicht. Natürlich braucht man Lehrer, wenn man sie haben will. Auch mein Vater war mein Lehrer, aber ich entschied selbst, was ich von ihm lernen wollte. Eine Ze...

Heute wird man auch schon übers Fernsehen PROFESSOR

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Fernsehkoch Johann Lafer wird Hochschulprofessor Johann Lafer Fernsehkoch Johann Lafer wird Professor. An der Hochschule im hessischen Fulda werde er vom Sommer nächsten Jahres an als Lehrender im Hörsaal stehen, sagte der 52-Jährige am Donnerstag bei der Gesprächsreihe „Starvisit“ des Burda-Verlags in Offenburg. Er habe einen Lehrauftrag in Kulinaristik, Esskultur und Kochkunst angenommen. Es gehe darum, Haushalts- und Ernährungswissenschaftler fit zu machen für den Einsatz als Geschmackstrainer in Schulen und Kindergärten sowie in der Großgastronomie. Dieses Vorhaben sei einmalig in Deutschland, sagte Lafer.

Aus einem Blog:

Jetzt versucht der Mensch auch noch, das Klima seinen Bedürfnissen anzupassen, statt sich auf den Klimawandel einzurichten... das nenne ich Hybris. EINGESTELLT VON RA MUNZINGER UM 4:21 PM 0 KOMMENTARE LINKS ZU DIESEM POST

Nicht einmal der Hund fraß es...

Peter Haffner erzählt die Geschichte des Lebensmittelwissenschaftlers Robert Baker, der Hühnerfleisch so profitabel machen wollte wie Rindfleisch und der unter anderem die Chicken Nuggets erfand: "Jacoba 'Jackie' Baker, der munteren, nun 89-jährigen Witwe, oblag es zu kochen, was ihr Gatte zusammengebraut hatte. 'Wenn unsere Kinder es nicht gern hatten, zuckte er mit den Schultern. Mochten die Nachbarkinder es nicht, hielt er sie für verwöhnt', sagt sie. 'Nur wenn der Hund es nicht fraß, meinte er, er müsse noch mals ins Labor und dran arbeiten.'" Reto U. Schneider verleidet einem erfolgreich Frühstücksflocken, die bis zu 55 Prozent aus Zucker bestehen. 'Manchmal ist es gesünder, den Karton zu essen', sagt die Ernährungswissenschafterin Marion Nestle von der Universität von New York."

Die eigene Gemeinheit in der Kunst wiedergespiegelt

James Panero findet eine wenig menschenfreundliche Antwort auf die Frage, warum die spekulative Blase bei Pop Art auf Teufel komm raus nicht platzen will - ein Gemälde von Andy Warhol mit der Abbildung von zweihundert Ein-Dollar-Noten brachte bei Sotheby's am 11. November 43 Millionen Dollar . Paneros Theorie: Gerade Pop-Art-Künstler wie Warhol schafften es, Kenner und Kritiker als Instanzen des Kunsturteils auszuschalten und neureiche Sammler an ihre Stelle zu setzen: "Gerade eine Kunst mit ungewissem inneren Wert erwies sich als geeignetste für die Manipulation des Marktes. Eine Kunst mit kräftigen Zoten über Billigkeit oder Tod schoss preislich nach oben, während traditionellere Arbeiten, die Jahre visueller Kontemplation brauchten, um die Komplexität ihrer formalen Qualitäten zu erschließen, keineswegs die gleiche Entwicklung nach oben vollzogen." Und die Museen spielen mit: "Kuratoren verteidigen solch teure Gegenwartskunst, weil sie den Kommerzialismus de...